The POWER of your THOUGHTS
„You are today where your thoughts have brought you. You will be tomorrow where your thoughts take you.” – James Allen
„Mein Fuß ist stark und gesund…mein Fuß ist stark und gesund…mein Fuß ist stark und gesund…mein Fuß ist stark und gesund…!“ Sagt Euch das mal 24 Stunden immer wieder und wieder vor. Dann kann der Fuß nicht anders, als stark und gesund werden.
Auch wenn manch einer denkt „jetzt dreht sie völlig am Rad“, dann darf manch einer das gerne tun. Solange ich etwas anderes durch meine eigenen Gehirnwindungen treibe. Etwas Positives nämlich.
Das Jahr hat großartig begonnen. Verletzungsfrei und (wieder) kerngesund. Beim Aufstellen der Saisonplanung 2015 hatte ich mir die Winterlaufserie in Rheinzabern (10km, 15km, 20km) und den Marathon in Kandel am 8. März zur Saisonvorbereitung auf die Wunschliste gesetzt. Ich weiß ja selbst, dass es ambitioniert (und gefährlich) ist, zu Beginn der Triathlon Saison einen schnellen Marathon laufen zu wollen. Ich rate all meinen Athleten immer wieder davon ab dies zu tun. Verletzungen sind quasi vorprogrammiert. Verletzungen sind bei mir aber auch vorprogrammiert, wenn ich deutlich über 85 km/Woche laufe. Dachte ich zumindest…hmm…
Jetzt frage ich mich: Sind sie das wirklich?
Ich hatte kurz vor dem Marathon zwei Wochen mit jeweils knapp über 90km Lauftraining absolviert. Da ich hier und da mit meinen Personal Training Kunden mitlaufe ist es manchmal nicht ganz vorhersehbar wie viele km am Ende der Woche tatsächlich zu Buche stehen.
So hatte ich immer wieder einen Gedanken durch meinen Kopf laufen, der da besagte: „HOFFENTLICH VERLETZE ICH MICH NICHT“.
Meine Meinung rückblickend: Man kann sich eine Verletzung auch einreden und heraufbeschwören.
Etwa 14 Tage vor dem Marathon war ich für zwei Tage in Rosenheim/München unterwegs. Mit öffentlichen Verkehrsmitteln und so einigem Gepäck waren diese beiden Tage alles andere als Ruhetage die, einer 97km Laufwoche mit den zusätzlichen Radel-, Schwimm- und Athletik Stunden, folgen sollten. Wieder der Gedanke „oh oh, hoffentlich werde ich nicht krank“. Ich dachte schon „oh oh“ bevor mich überhaupt irgendetwas auch nur annähernd geschmerzt hat. Am Ende der Woche standen noch einmal 90km im Wochen Résumé. Auf den letzten 150 Metern meines letzten Key Runs tut es plötzlich einen Schlag. Ich dachte mir hätte der Teufel seinen Dreizack mit voller Wucht in die Ferse gejagt. Mit einem Mal konnte ich keinen Meter mehr weiter. Zum Glück stand ich ja schon direkt vor meiner Tür.
Erster Gedanke „ich hab‘s gewusst“!
Aha.
Dann folgte die übliche Krisen-Bewältigungs-Strategie. Erst mal abwarten ob der Schmerz über Nacht von selbst verschwindet. War nicht der Fall. Okay. Mail um kurz vor 7:00Uhr an Michael Preibsch von Sportec Weinheim und prompte Antwort mit Termin für ein paar Stunden später. Erste Erleichterung. Leider nach einigen Tagen nach wie vor die gleichen Schmerzen. Also ab ins MRT. Befund: Eine Entzündung der Sehnen aber nichts richtig kaputt. Nochmal Erleichterung. Aber die Schmerzen hielten an und wollten nicht besser werden. Start der nächsten Negativspirale im Kopf. Die Saison quasi schon für beendet erklärt bevor sie überhaupt begonnen hat.
Während ein Arzt sagt „ist nicht so schlimm“ sagt der nächste „Im Prinzip würde ich den Fuß gerne für eine Woche in Gips stecken“. Und beide hatten Recht. Es war scheinbar nicht so schlimm. Aber, es tat halt verdammt weh und mein linker Fuß machte Geräusche wie ein komplettes Kieswerk. Eine Woche Gips wäre tatsächlich ECHTE Ruhe gewesen und damit Zeit für den Körper zu heilen. Trotzdem, nicht das, was man als Triathlet/in und selbstständige Personal Trainerin hören möchte. Im Gegenteil.
Die Gips-Aussage war Dienstagsnachmittag. Beim Verlassen der Praxis habe ich mir und meinem Fuß eine Deadline gesetzt: 24 Stunden Heilungszeit. Also Mittwoch 16:00Uhr.
Ich muss dazu sagen: Ich lese derzeit zum zweiten Mal das Buch E2 (E Squared) von Pam Grout. Das Buch hat mir mein australischer Coach Kristian Manietta einmal geschenkt. Es geht um die Macht unserer Gedanken. Wie viel Einfluss diese haben und wie wenig wir uns diesen Einfluss POSITIV ZU NUTZEN machen. Im Gegenteil. Meistens denken wir negativ, ja destruktiv. Beschimpfen uns selbst. Kritisieren, ärgern und bemängeln uns. Wann loben wir uns eigentlich mal??!! Wären wir lange mit einem Menschen befreundet, der kein gutes Haar an uns lässt, uns immer nur negativ kritisiert und heruntermacht? Nein. Ich zumindest nicht. Und trotzdem behandele auch ich mich selbst unbewusst immer wieder grundlos viel zu schlecht. Muss man sich selbst jedes Mal wenn etwas zu Boden fällt, man sich irgendwo anstößt, etwas umkippt als „Volltrottel“ titulieren?? Ich glaube ich mache das sogar mehrmals täglich. Bzw. jetzt, wo es mir bewusst ist natürlich nicht mehr…naja…weniger ;-)
Nun denn, ich sagte meinem Fuß, er hätte jetzt genau 24 Stunden Zeit um zu heilen. Das war wie gesagt am Dienstag um 16:00Uhr. Hätte ich einen Mitbewohner, hätte der wahrscheinlich vor Lachen in der Ecke gelegen. Ich habe also begonnen mit meinem Fuß zu kommunizieren. Ich habe ihn sorgsam in einem basischen Bad gebadet, getrocknet, gesalbt und ihm gut zugeredet. Ich habe ihn freundlich motiviert zu heilen, gesund und stark zu werden. Ich habe mir jede einzelne Muskelfaser vorgestellt wie sie im Zeitraffer wieder zusammenwächst, elastisch und flexibel, stark, haltbar und ausdauernd. Ein 1A astreiner bilderbuchschöner und funktioneller Muskel umgeben von strapazierfähigem, flexiblem und intaktem Bindegewebe.
Gegen Abend wurde die Schwellung an der verletzten Stelle dicker und fester. Wie ein Ei das hinter meinem Scheinbein hängt. Kurz über dem Sprunggelenk. Die Stelle war aber nicht schmerzhafter. Einfach nur fester und dicker. Irgendetwas tat sich. Als ob der Körper innerlich zusammenpackt und alles auf einer Stelle aufhäuft. Baustellen-Aufräumarbeiten in ihrem Endstadium sozusagen. In der Nacht merkte ich wie es in dem Fuß arbeitet. Am nächsten Morgen hatte ich beim Aufstehen und Treppe hinunter gehen keinerlei Schmerzen mehr. Ich musste erst in die Stelle hineindrücken, um zu merken, dass da noch etwas war. Lange nicht mehr so schmerzhaft wie die Woche davor. Lange nicht! Bei meinem 8km Lauf habe ich dann vom ersten bis 8000sten Meter immer wieder mein Mantra gesprochen „mein Fuß ist gesund und stark, mein Fuß ist gesund und stark, mein Fuß ist gesund und stark…“ und habe mir alle möglichen Adjektive einfallen lassen, die einen gesunden und starken Fuß noch beschreiben und unterstützen. Ich habe mir einen kerngesunden Fuß bildlich vorgestellt auf dem ich da vor mich hin trabe. Ende vom Lied (oder Lauf): Der Fuß hat keinen Meter geschmerzt.
Okay, 5 Min/km ist nicht mein schnellstes Tempo und 8km alles andere als lang wenn man bald seine nächste Triathlon Langdistanz bestreiten will, aber hey, die Sonne scheint und ich KANN LAUFEN!!!!
Yiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiippiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiiieeeeeeeeeeeeeeeehhhhhhhhhh….Da wird man sich doch wohl mal freuen dürfen, richtig?!! :-)
Am Donnerstagmorgen muss ich mich kneifen, ich renne die Treppen rauf und runter mit absichtlich festem Abdruck vom linken Fuß und….alles unauffällig! Der Fuß läuft wieder. Wie geschmiert.
Heute ist Montag und der Fuß hat weitere Läufe und lange Radeinheiten hinter sich. Sachlage: Alles in Ordnung. Keine Schmerzen mehr. Keine Schwellung. Selbst beim Draufdrücken tut es jetzt nicht mehr weh.
Wobei ich mir hier in keinster Weise anmaßen möchte, zu behaupten, dass jeder kranke Mensche sich einfach so mir-nichts-dir-nichts selbst heilen könnte. Ich bin aber auch der Meinung, dass wir nicht immer alles verstehen und erklären können müssen um dessen Wirkung zu rechtfertigen.
„Phantasie ist wichtiger als Wissen, denn Wissen ist begrenzt.“ – Albert Einstein
In diesem Sinne – verabschiede ich mich dann mal ab ins Trainingslager…hehe…
Eure Celi :)