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ETU EUROPAMEISTERSCHAFTEN // CHALLENGE ALMERE-AMSTERDAM 2014
Gegen 30 Riesen und mehr – Challenge Almere-Amsterdam 2014 (ETU European Championships)
Wahnsinn – wie die Zeit fliegt – eigentlich kann ich mich noch so genau an die Erzählungen von der letzten Challenge Almere 2013 erinnern. Als wenn sie erst gestern gewesen wäre. Dabei ist auch die Challenge Almere 2014 jetzt schon wieder Vergangenheit. Aber eine sehr schöne Vergangenheit. Als ich auf good old facebook meinen Start bei den hiesigen ETU Europameisterschaften in Almere verkündete, kam die ein oder andere Warnung, ja Schreckensnachricht über diesen Wettkampf in meinen Posteingang geflattert. Da sich sämtliche Nachrichten und Berichte deckten, schätzte ich sie als echt und ehrlich ein und stellte mich auf ein kleines Horror Rennen mit schlimmsten Verhältnissen ein. Die Schwimmstrecke ein einziger Algendschungel und die Folgedisziplinen alle sehr verwinkelt und mit gruselig holprigem Untergrund unter Laufrädern und Füßen. Reifenpannen und Stürze ohne Ende…
A-B-E-R: Mein jetziger Rückblick und meine Erinnerungen an die Challenge Almere 2014 könnten nicht gegensätzlicher sein als die zuvor beschriebenen Szenarien.
Schwimmen: Die Schwimmstrecke ist sehr überschaubar (und wahrscheinlich auch ein bisschen kurz). Der Weerwater Binnensee ist in der Tat voller Grünzeug, aber die Tage vor dem Rennen wird die Schwimmstrecke von dem Gestrüpp so gut es geht mit Hilfe eines Mähbootes befreit. Ich fand den ein oder anderen Algenteppich dann eine willkommene Abwechslung und Unterbrechung der Monotonie von 3800m Schwimmen und lange nicht so schlimm wie prophezeit.
Die Wechselzone gilt es zuvor zumindest einmal gut abzulaufen, da die Wechselbeutel in einer Tiefgarage aufgehangen sind – für das Finden und wieder Zurückhängen ist man selbst verantwortlich. T1 und T2 befinden sich an gleicher Stelle. Die Beutel hängen übereinander.
Rad: Als 4. Frau entstieg ich nach 59 Minuten dem Weerwater Binnensee, mit schnellen Laufschritten ging es ab durch die Tiefgarage und als immer noch 4. Frau auf’s Rad und los auf die 180km lange Radstrecke. Auf der ersten Runde geht es etwas kurvig und über ein bisschen Kopfsteinpflaster raus auf den Rundkurs der ziemlich gleich mit ca 40km gerader Strecke voll in einen Gegenwind startete. Der Wind hat praktisch den Kraftaufwand diktiert. Gefühlt wäre man ohne kontinuierlich weiter zu treten umgehend zurück nach Almere befördert worden. Der von den anhaltenden Böen verursachte LÄRM im Aerohelm war zudem nicht ganz unbeachtlich. Der glich wirklich zwei Presslufthammern die einem kräftig das Trommelfell durchrütteln. Der Rückweg ist dann etwas abwechslungsreicher und der Wind schiebt schön von diagonal und hinten. Eigentlich ist nur die Straße entlang des Ijmeeres und Markermeeres Richtung Lelystadt wirklich heftig und erinnert einen ei n klein wenig an DonQuijote der sich auf in den unerbitterlichen Kampf gegen die Windmühlenriesen begab.
Leider hatte ich es zuvor nicht geschafft die komplette Strecke mit Auto und Rad abzufahren und so konnte ich nur die mit dem Auto befahrbaren Abschnitte besichtigen. So kam es dann leider zu dem ein oder anderen Missgeschick, dass mich dreimal von der Strecke beförderte und Retour fahren ließ. Da ich weiß, dass es die Verantwortung des Athleten ist sich ordentliche Orts- und Streckenkenntnis für das Rennen anzueignen, schiebe ich diese kleinen Malheure in meine eigenen Schuhe. Mehr als 3-4 Minuten sind mir bei dem hin und her ab- und aufsteigen sicherlich nicht verloren gegangen.
Zurück in den Wechselzone ging es dann nach einer 5:19h Radzeit und als nun 5. Frau mit richtig steifen Beinen zum Wechsel auf die Laufstrecke. Es dauerte seine 2-3 km bis ich das Gefühl hatte in einen normalen Laufschritt überzugehen und nicht mehr wie ein Cowboy daher zu stiefeln…
Lauf: Von der Laufstrecke bin ich am meisten angetan. Klar 6x7km Runden hören sich für den ein oder anderen nicht sehr verlockend an – aber wenn eben dieser Rundkurs gesäumt ist von lustigen, schönen und wirklich verrückten Holländern sowie anderen Zuschauern und Supportern, dann freut man sich plötzlich immer wieder auf die nächste Runde J Diese vielen aufmunternden Menschen waren wirklich ganz große Klasse und haben sehr viel Spaß gemacht. Nicht einmal kam das handelsübliche „go go go“ oder „looking gooood“ oder „you can do it“ – die Holländer waren eine willkommene Anfeuerungsabwechslung!
So schaffte ich es dann auch mich auf der Laufstrecke an noch einer Läuferin vorbei und auf Platz 4 zu schieben. Mit 3:32h eher einer meiner schlechteren Marathons und eine 9:56h ist auch natürlich auch kein Kracher – aber 4. Frau im Ziel. Keine Pannen. Kein gruseliger Kurs. Keine Verletzung. Im Gegenteil – ein Wettkampf den ich gerne in 2015 wiederholen würde.
Prädikat: Hart aber herzlich!!!
Ein dickes fettes Dankeschön geht einmal wieder an die Queen-of-support Mama Kuch – dafür, dass sie ihre control-freak Tochter vor dem Wettkampf aushält und dann von früh bis spät an der Strecke ihr bestes gibt plus wirklich zahlreiche und tolle Fotos schießt. Danke auch an Sonja Jaarsveld für weitere tolle Bilder und Andreas Meyer fürs Anfeuern und Videos drehen :-)