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3. PLATZ BEIM IRONMAN VICHY AMATEURRENNEN 2017

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comme ci, comme ça

Ironman Vichy 2017 - Mein erster Start zurück als Altersklassenathletin der AK 35-39

Da war er auf einmal, der 27. August 2017 und damit der Ironman Vichy, meine insgesamt 21. (oder 22.?! Ich muss nochmal nachzählen…) Langdistanz, aber dennoch erst der zweite Wettkampf in dieser Saison, die sich tatsächlich gerade auch schon wieder ihrem Ende zuneigt. Zu diesem Zeitpunkt im letzten Jahr war ich schon ziemlich genau 12 Mal an diversen Startlinien gestanden und noch lange nicht fertig mit der Wettkämpferei. Eigentlich waren für 2017 auch gar nicht mehr als 2-3 Wettkämpfe in Planung gewesen, da ich ja ab dieser Saison auf die Profilizenz und die Jagd nochmal unter 9:30 Stunden zu finishen verzichten und mich verstärkt auf meinen Job als Coach konzentrieren wollte. Was allerdings nicht geplant war, war eine Verletzung, die sich nun schon seit 11 Monaten wie Kaugummi in die Länge zieht. Ursprünglich hatte ich Anfang 2017 geplant beim Ironman Frankfurt in der AK 35-39 die Hawaii Qualifikation anzugehen um dann noch in diesem Jahr in Kona bei der WM zu starten. Die Fußverletzung wusste dies aber zuverlässig zu verhindern. Da ich die für Frankfurt investierte Startgebühr aber nicht verfallen lassen wollte, ließ ich meinen Startplatz nach Vichy verschieben. Allerdings wusste ich bis kurz vor Vichy nicht, wie weit meine Fitness und der Fuß mich im Rennen kommen ließen. Das Thema Hawaii-Quali war daher vom Tisch. Starten wollte ich trotzdem, denn Eines stand fest: Mich nicht zu bewegen bzw. nicht zu laufen war keine Lösung. Die beste Therapie bestand scheinbar aus regelmäßiger Pflege via Massagen und kühlenden Quarkwickeln, ausreichend Schlaf + Regeneration und moderaten behutsam gesteigerten Laufumfängen von 30-50km/Woche in den letzten 10 Wochen vor Vichy. Zu viel Sitzen war auf jeden Fall das was dem Hinkefüßchen gar nicht gefiel. Mit dem Fokus auf ein Erreichen der Ziellinie in Vichy gerichtet, hatte ich überhaupt nicht damit gerechnet als gesamt Dritte und Zweite in meiner Altersklasse zu finishen und mich somit doch für Hawaii zu qualifizieren. Zur Hawaii/WM-Slotvergabe bin ich daher am Ende gar nicht gegangen.

Aber jetzt mal zum Verlauf des Ironman Vichy und wie sich dieser für mich gestaltet hat...

Das Schwimmen im Lac D’Allier, einer eigentlichen Ruderstrecke auf dem Fluss Allier der den Sevennen (südöstlichster Teil des französischen Zentralmassivs) entspringt, ist schon 2013 nicht ganz leicht für mich gewesen. Zum Einen befindet sich das Wasser irgendwie ständig in Bewegung - man hat das Gefühl 3800m lang wie in einer überdimensionalen Badewanne hin- und her geschwappt zu werden - zum Anderen ist es ein ziemlich düsteres trübes Gewässer durch das man da hindurchpaddelt. Das Gravierendste für mich allerdings war das mir neue "Rolling Start" Verfahren. Entsprechend der eigenen geschätzten Schwimmzeit hatte man sich in einer Zeitbox einzuordnen. Ich hatte soweit durchgehend immer nur Gutes von der „Rolling Start“ Prozedur gehört. Alle vier Sekunden wurden drei Athleten auf den 4-5 Meter langen Laufsteg gelassen von dem aus man via Kopfsprung auf die Schwimmstrecke startete. Basierend auf meinen Trainings- und Testzeiten sowie dem Schwimmen bei der Mitteldistanz des WEM-Triathlon zwei Wochen zuvor, sollte ich in der Lage sein zwischen 1:38‘-1:42‘/100m zu schwimmen was eine Endzeit von 1:02h-1:05h im Neo bedeutet hätte. Ohne Neo natürlich 1-2 Minuten langsamer, also 1:04h-1:07h. Das Neoverbot wurde dann circa eine Stunde vor dem Start laut verkündet. Ich vermute, was dann passiert sein muss, war die Tatsache, dass niemand seine Schwimmzeit gedanklich anpasste und sich dementsprechend neu im Startfeld einsortierte. Ende vom Lied war, dass ich beim Schwimmen direkt drei große Pulks vor der Nase hatte mit sehr langsamen und teils brustschwimmenden Athleten. Ich kam da kaum durch und beim Kampf nach vorne wurde ich mehrfach von schweren Männerarmen unter Wasser getaucht. Das hat nicht nur energetisch viel Kraft gekostet sondern auch mental. Lediglich drei Männer konnte ich zählen, die an meinem Sichtfeld vorbei geschwommen sind und mich überholt haben. An gefühlten hunderten musste ich mich vorbei nach vorne ackern. Nicht so geil als 53kilo leichter kleiner Nemo im Getümmel von doppelt so schweren ausgewachsenen männlichen Riesenkraken.

Als ich dann nach dem Schwimmausstieg die 1:10h auf der Uhr sah, ist die bis dahin schon nicht mehr so euphorische Stimmung noch eine Etage tiefer gesackt, das kann ich nicht leugnen. Ich wusste aber, dass es überhaupt keinen Sinn machte auch nur einen weiteren negativen Gedanken hier zu verschwenden. Abhaken und weiter im Text. Zum Glück kann ich das inzwischen wirklich sehr gut. Die Schwimmzeit als solche  war also recht schnell Vergangenheit.

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Beim Radfahren hieß es dann auf den ersten 90 Kilometern erst einmal Gas geben und zu überholen was ging ohne dabei eine Zeitstrafe zu kassieren. Da waren so viele Herren mit Rad, die deutlich langsamer unterwegs waren, dass ich einfach auf und davon und innerhalb von 30 Sekunden pro Athlet diesen passiert haben musste. Im Prinzip wurde der Rolling Start ja auch deshalb eingeführt, weil er Windschattenfahren und große Radgruppen vermeiden sollte. Zumindest in Vichy hat das erst einmal überhaupt nicht funktioniert. Zumindest nicht in meinem näheren Umfeld. Für mich als einigermaßen gute Radfahrerin der nächste Stressfaktor. Ich fragte mich da schon noch einige Male: Habe ich mich einfach falsch aufgestellt in der 63-67 Minuten Box, da wo ich aber realistischer Weise hin gehöre? Oder haben sich so dermaßen viele andere Athleten vollkommen überschätzt was ihre Schwimmleistung angeht? Ich wollte mich erst ganz vorne bei den 63 Minuten aufstellen aber habe mich dann etwas weiter hinten in der 3./4. Reiher ebendieser Box eingeordnet. Weil ich weiß, dass ich ohne Neo langsamer bin. Haben das hunderte von anderen Athleten vielleicht nicht gemacht? Auf jeden Fall war da nicht arg viel mit eigener Renngestaltung. Weder beim Schwimmen, wo ich nur ausgebremst vor mich hin plätscherte, noch beim Radfahren weil dort die Strecke dann ebenfalls erst einmal sehr voll war. Ich hatte schon große Sorge, dass die zweite Radrunde noch voller und damit noch stressiger würde, war dann aber überrascht, als ich ab Kilometer 100 eigentlich die meiste Zeit komplett alleine auf weiter Flur unterwegs war.

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Was wirklich 1A geklappt hat war meine Versorgung auf dem Rad. Für mich passt die Rechnung ein Gramm Kohlenhydrate/Kilogramm Körpergewicht/WK-Stunde wie die Faust aufs Auge. Vor allem beim Radfahren. Mit 53 Kilo und geschätzten 5:05-5:15 Stunden auf dem Rad brauchte ich also circa 280 Gramm Kohlenhydrate die ich aus einem Sponser Riegel (ich liebe die Dinger!), 10 Sponser Power Gums, einer 70g Sponser Geltube und 156g Sponser Competition Getränkepulver (als Konzentrat in meiner Elite-Rahmenflasche) zu mir genommen habe. Alles im exakten 10 Minuten Takt und schön nach dem Rotationsprinzip zugeführt (Solides im Wechsel mit Flüssigem). Als ich vom Rad stieg hatte ich gerade den allerletzten Schluck Sponser Competition zu mir genommen.

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Beim anschließenden Marathon habe ich dann im Sponser Liquid Energy Gel und Cola Wechsel weitergemacht und dort auch nochmal geschafft, alle 10 Minuten circa 8-10g Kohlenhydrate zu mir zu nehmen. Eine ganze Menge. Vor allem fürs Laufen. Nur so kann ich mir erklären, dass ich trotz extrem minimalistischer Laufvorbereitung ohne energetisch einzubrechen den Marathon durchlaufen konnte. Klar liegt eine 3:42h ein gutes Stück entfernt von meiner Ironman-Marathon-Bestzeit, aber man muss das Ergebnis ja im Gesamtzusammenhang sehen. Von nichts kommt halt auch nichts. Und ich finde den Return den ich am 27. August bekommen habe für das was ich limitiert investieren konnte eigentlich schon enorm. Ich war mir ja bis zu den letzten Kilometern nicht sicher, ob mich der Fuß und meine Fitness überhaupt die Ziellinie erreichen ließen. Natürlich war ich dann doch irgendwie auch traurig darüber nicht in besserer Form gewesen zu sein – eine Nacht drüber schlafen reichte aber für die entsprechende Demut und Dankbarkeit A) das Ziel erreicht, B) dem Fuß nicht weiter geschadet und C) sogar auf dem Treppchen gefinisht zu haben. Also: HAPPY CELI at the end oft the day!

Ein weiteres kleines Manko des Rolling Starts würde ich gerne noch erwähnen: Und das ist meines Erachtens nach die Tatsache, dass man als schnellerer AK-Athlet/schnellere AK-Athletin leider nie genau weiß wo im Rennen man sich platzierungstechnisch befindet. Daher war ich auch sehr überrascht, dass ich im Ziel als 3. Frau empfangen wurde. Ich wollte erst gar nicht rauf auf das Podium zur direkten Ehrung, da ich dachte, dass am Ende eine schnellere Athletin noch nicht im Ziel war. Vor mir hatte nämlich auch eine Athletin gefinisht, die eigentlich Finishzeit-technisch hinter mir lag. Das soll mal einer kapieren. Ein unangenehmes Gefühl auf dem Podium zu stehen und nicht zu wissen, ob man sich da gerade gerechtfertigter Weise befindet. Irgendwie schade, dass das so ein Durcheinander ist. Vielleicht wäre es tatsächlich eine Idee eine Elite-Welle bei solchen Rennen zu starten?!

Auch wenn ich ab jetzt meine Tätigkeit als Triathlon Coach ganz klar an erste Stelle stehe, will ich natürlich weiter auch an Wettkämpfen teilnehmen. Zum Einen weil ich das Gefühl habe das was meine Athleten durchleben besser nachempfinden zu können. Zum Anderen, weil ich gerne neue Wettkämpfe kennen lernen und testen möchte um auch in dieser Hinsicht meinen Athleten Tipps und Empfehlungen geben zu können. Last but not least würde ich natürlich auch sehr gerne meine Fitness bewahren! Dass ich mich selbst nicht mehr ganz so wichtig nehme, heißt also nicht, dass ich nie mehr Triathlon mache und an keinerlei Wettkämpfen mehr teil nehme. Das hat wohl der Ein oder Andere missverstanden habe ich manchmal anhand der Kommentare auf Social Media das Gefühl. Ich werde diesen Sport IMMER IMMER IMMER weiter lieben und leben <3 :-)

 

Mein RIESEN GROßER DANK geht einmal wieder an Radsport Wagner in Weinheim. Die Radstrecke in Vichy gleicht einem ewig langen Reibeisen. Mal mehr mal weniger. Aber meistens mehr. Wie viele Athleten da anhalten und Radteile aufsammeln mussten…bei mir hat alles niet-und-nagelfest gehalten. Supersupergeil. Fettes DANKE also an MICHA und sein Team.

Ein WEITERER GROßER DANK geht an meine Beste-aller-Mütter die für eine Woche auf ihren fahrbaren Untersatz verzichtet hat damit ich mit Sack und Pack nach Frankreich reisen konnte. Das weiß ich enorm zu schätzen!!! :-*

 

Ein EBENSO GROßER DANK auch meinem lieben Mo für die immer passenden und aufmunternden Worte an der Rad-/Laufstrecke und die Unterstützung am Abend nach dem Wettkampf. Auf dem Bett liegend mit französischem Baguette gefüttert zu werden hat definitiv etwas für sich :-) 

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