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1. PLATZ INTERNATIONALER BREISGAU TRIATHLON 2016
 

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Zweite, Zweite, Erste :-)

In Neuseeland gibt es eine Mitteldistanz, die ähnlich hart ist, wie der Breisgau Triathlon, aber mit einem eher flachen statt bergigen Halbmarathon zum Schluß. Das ist der Auckland Halfironman bzw der Auckland Half (http://www.aucklandhalf.co.nz). Ich liebte diesen Wettkampf sehr, schaffte es aber nie über einen zweiten Platz hinaus und war dort deshalb schon bekannt als die "ewige zweite", die so called "bridesmaid" (Brautjungfer). Ein tolles Rennen mit schwimmen an Maraetai Beach einer ganz wunderschönen Bucht am Rande Aucklands, Radeln durch herrliche saftig grüne Landschaften und Laufen wiederum entlang der Bucht von Maraetai Beach. Ein Event an den ich unglaublich gerne zurück denke, zweiter Platz hin oder her.

Aber auch Breisgau ist ein fantastischer Wettkampf an den ich mich immer gerne erinnern werde. Dreimal war ich dort nun am Start. In 2013 und 2014 bin ich mit einem 2. Platz nach Hause gefahren. Jetzt hat es in meiner letzten Triathlon Saison tatsächlich geklappt. Ein erster Platz. An einem Tag an dem ich ernsthaft überlegt hatte besser im Bett zu bleiben.

 

Bevor ich weiter tippe möchte ich aber erst noch meinen meinen Hut ziehen. Und zwar vor den Organisatoren dieses ganz wunderbaren Rennens, das dieses Jahr zum 26. Mal über die Jedermann und Mitteldistanz ausgerichtet wurde. Ich habe mich deshalb so in diesen Wettkampf verliebt, weil er A) immernoch etwas von den Ursprüngen des Triathlons vermittelt. Das beginnt bei einer sehr entspannten Startatmosphäre, geht über die rustikale erste Wechselzone bis hin zu dem Fakt, dass in diesem Rennen kein Windschattenfahren-Cheating möglich ist, da es entweder bergauf oder bergab oder um sehr enge Kurven geht. Es gibt kaum Passagen in denen man vom Windschatten des Vordermannes ähnlich profitieren würde wie auf langen flachen Wettkampfkursen. Man tut sich selbst einen Gefallen einen gewissen Sicherheitsabstand zum Vordermann zu waren, falls dieser bei den Abfahrten eventuell die Kontrolle über sein Rad verliert. Das gilt vor allem für die etwas rutschigen Weinberge. Und so fühlt es sich fast ein bisschen so an, als gäbe jeder ein bisschen auf den anderen Mitstreiter acht. B) hat der Wettkampf trotz aller Ursprünglichkeit auch einen hochprofessionellen Charakter. Ab dem Wechsel in die Laufschuhe hat man alles was das Triathletenherz begehrt, von einem jubelnden Publikum, über erstklassige Wettkampfmoderation, zahlreiche freundliche Helfer bis hin zum roten Teppich, der die Athleten nach knallhartem Halbmarathon die letzten Meter ins Ziel schweben lässt. Im Zielbereich gibt es eine kleine Triathlonmesse und ein fantastisches Kuchenbuffet sowie andere Leckerein. Die Betreuer und Zuschauer sind also bestens versorgt. Auch die Athleten werden nach ihrem Finish mit allen möglichen Köstlichkeiten verführt. Von Kuchen über ganz leckere "Müsli-Riegel" vom Bäcker, Laugen-Butterbrezeln, Obst, erfrischende Getränke. Wäre es mir dieses Jahr nicht so schlecht gegangen, hätte ich mich wie die Jahre zuvor dort erst einmal kräftig bedient. Ein Hoch also an dieser Stelle an die Organisatoren, das gesamte Orgateam des Breisgau Triathlon sowie last but definitely not least: ALLE HELFER!!! Ihr ward SPITZE.

Zurück zum Sport :-) Das Rennen war am Ende wirklich ein K(r)ampf. Da ich mich alles andere als frisch fühlte, wollte ich den Wettkampf als lange moderate Trainingseinheit für den Cologne226 sehen und nicht über meine Grenzen gehen. Das schon bezahlte Mietauto stand vor der Tür und so dachte ich, ich gehe einfach nur soweit wie meine Kräfte reichen. Ich bin also wirklich selbst für meine Verhältnisse bewusst moderat geschwommen und kam glaube ich als 3. oder 4. Frau aus dem Wasser. Schwupps ging es durch die erste Wechselzone ab auf's Rad. Da sagte man mir, ich wäre die erste Frau. "Okay", dachte ich, "dann kann ich wenigstens mitzählen auf welchen Platz ich nach nach hinten durchgereicht werde" und fuhr los. Es gibt wirklich Rennen, da läuft irgendwie alles wie von selbst. So war das dann auch beim Radfahren. Es war zwar ziemlich kalt und aufgrund eines heftigen Regenergußes ungemütlich nass für die letzten 30km, aber trotzdem rollte der Asphalt unter mir gut ohne, dass ich mich wirklich verausgabte. Ich wunderte mich dennoch, warum mich niemand überholte und verbrachte, als erste vom Rad kommend dann auch noch eine halbe Ewigkeit auf der Bierbank in der zweiten Wechselzone, weil Hände und Füße ziemlich klamm waren, ich aber auf die Laufsocken nicht verzichten wollte. Die Füße waren eh schon durchgefroren.

 

Nach der ersten 10,5 Kilometern Klettertour durch die Weinberge, lief ich vorbei am Ziel und hörte wie der Moderator berichtete, dass Marion Hebding sich bis auf 30 Sekunden herangelaufen hatte und am aufholen war. Pheeeeew....okay, bis dahin hatte ich alles schön unter Kontrolle und mir fein zugeredet, dass es in Ordnung ist, auf Platz 2 oder 3 zurück zu fallen. Nur nicht überanstrengen. Dann fand ich das aber plötzlich eine ganz blöde Vorstellung. Also sagte ich mir, wenn ich bis Kilometer 13 noch führe, dann hefte ich mich bis km 15 an Marions Fersen und schau was dann noch geht. Bei Kilometer 13 konnte ich dann zwar das "2. Frau" Führungs-Fahrrad hinter mir entdecken, aber es war noch in guter Entfernung und dann ging es auch schon wieder den fiesen langen Anstieg hinauf. Ich bin weder eine gute Bergfahrerin noch -läuferin, also wusste ich, wenn ich irgendwo Zähne zusammenbeißen muss, dann hier. Also, zwei Gänge hochgeschalten und, oh Wunder, der Motor hatte irgendwie gar kein Problem damit. Im Gegenteil, plötzlich lief wieder alles wie von selbst. Als ich mich das erste Mal wagte über die Schulter zu schauen, war da kein Fahrrad und keine Marion mehr. Dennoch, wieder einen Gang herunterschalten war zu riskant. Also weiter im gleichen Tempo und mit schnellen Schritten. Bald war auch schon der höchste Punkt der Weinberge erreicht. Nach kurzer Belohnung mit einer wirklich ganz wunderbaren Aussicht geht es dann ebenso steil und lange wieder bergab, was für die Muskulatur und bis dahin doch ziemlich ledierten Beine recht schmerzhaft ist. Auf den letzten 3 Kilometern hatte ich eigentlich nurnoch mit krampfpräventivem Laufen zu tun. Etwas das ich sonst nicht kenne und das meines Erachtens nach mit meiner nicht ganz optimalen gesundheitlichen Verfassung an diesem Tag zusammenhing.

ABER durchgehalten und tatsächlich hatte ich es geschafft den Vorsprung wieder auf 68 Sekunden im Ziel wachsen zu lassen. Very proud. Nichtsdetsotrotz gilt mein Respekt auch Marion, die immer wieder beweist, dass sie verdammt hart im nehmen und Zähne zusammenbeißen sein kann. Eine sehr zähe Athletin.

Bei den Herren war Julian Mutterer (KTT 01) schon längst und lange mit neuem Streckenrekord in 3:50:14 Stunden und auf Platz Eins im Ziel. Gefolgt von Manuel Sohr (Team Erdinger Alkoholfrei) in 4:02:03 Stunden auf Platz Zwei und Daniel Wiesner (TriTeam Hochrhein) in 4:04:00 Stunden auf Rang Drei.

Bei uns Ladies kam Franzi Bossow (TSVE 1890 Bielefeld e.V.) in 4:49:29 Stunden auf Rang Drei ins Ziel. Sie folgte Marion Hebding (Soprema Team Mannheim) die es in 4:42:09 Stunden auf Platz Zwei über die Breosgauer Ziellinie geschafft hatte. Ich finishte in 4:41:01 Stunden auf Platz Eins :-) 

 

Tatsächlich folgten dem Wettkampf nun zwei strikte Tage im Bett mit Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, fiesen Schluckbeschwerden, Husten, pi pa po sowie eine Woche gecancelter Kundentermine. Mit dem Preisgeld habe ich mir also eine Woche krank sein spendiert. Wären die Anzeichen der anstehenden Erkältung am Wettkampfmorgen eindeutiger gewesen, hätte ich die Finger von dem Rennen gelassen. Mit einem Brummschädel, der auch durch den Schlafmangel entstanden war, leichten Halskratzen und einem bezahlten Mietauto vor der Tür hatte ich am Morgen aber doch nicht allzu lange nachgedacht. Hätte hätte Fahrradkette...hinterher ist man halt immer schlauer....

 

Da ich alleine zum Breisgau Triathlon gereist war gibt es leider nicht allzuviele Fotos. Ich sage Danke an Martin Reichert und regiotrends.de für das bereitstellen einiger Wettkampfeindrücke aus Malterdingen.

Und jetzt geht es zurück ins kuschelige Bettchen mit Tee und einer frischen Packung Taschentücher!

Bleibt gesund,

Eure Celia

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