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ERSTER PLATZ BEIM TRI PFALZ

Pankraz, Servaz, Bonifaz machen erst dem Sommer Platz – ein eiskalter Sieg auf der Mitteldistanz des Tri-Pfalz am 12. Mai 2013

 

Die fünf Eisheiligen (Mamertus – 11. Mai, Pankratius – 12. Mai, Servatius – 13. Mai, Bonifatius – 14. Mai, Sophie – 15. Mai) lassen sich heute meteorologisch nicht mehr wirklich bestätigen (zum Glück, sonst müsste man ja sämtliche Veranstaltungen zu diesen Daten umverlegen). Zudem weiß man scheinbar genausowenig ob der 11.-15. Mai VOR oder NACH der Entstehung des neuen Kalenders für die Eisheiligen vergeben wurde. Sie könnten genauso gut auch später im Mai noch Einzug halten. Oder aber im Juli wie beim Ironman in Frankfurt 2011 bzw der Challenge Roth 2008. Aber die Leiter sollen mal die Wetterfrösche weiter rauf und runter klettern während wir uns unseren drei Lieblingsdisziplinen widmen.

 

Solange es Organisatoren wir Matthias Hoffmeister (MA3X sports & events GmbH) gibt, fällt so schnell kein event ins Wasser. Und an aller erster Stelle will ich daher auch an Euch da draußen weitergeben: Wenn Ihr einen event sucht, der landschaftlich wunderschön gelegen ist, eine fantastische Radstrecke hat, bei der Ihr später mit Höhenmetern prahlen könnt (die sich unglaublich angenehm fahren lassen) und keinen großen Geldbeutel für überdimensionale Startgebühren besitzt (130€ beim Tripfalz im Vergleich zu 235€ für eine m-dot MD), dann geht zu einem Event mit Herz und meldet Euch beim Tri-Pfalz an: http://www.tri-pfalz.de/news,1,63.html

 

Trotz einer morgentlich komplett umgewehten Messe und der Tatsache, dass ca 50% der freiwilligen Helfer sich am Wettkampftag nicht vor die Haustür wagten, wurde der Tri-Pfalz den Umständen entsprechend von Matthias Hoffmeister und seiner Crew professionell gestemmt. Natürlich gibt es Engpässe, wenn plötzlich ein Helfer die Funktion von zweien übernehmen muss und auch ein Matthias Hoffmeister kann sich aufgrund der Tatsache, dass er plötzlich 10-fach gebraucht wird, nicht speed-klonen. Aber genau deshalb sollten wir unseren Helm ziehen: CHAPEAU – für einem den Wettergöttern trozenden Organisationsteam!

 

Nun mussten wir Athleten einfach aus dem blinden Schafsmodus heraus (in den man sich gerne in so einem Rennen begibt) und selbst ein bisschen mitdenken. Das kuschlige warme Hotel und die trockenen Strassen bei Blick aus dem Fenster am Wettkampf-Morgen, ließ uns um 5:30Uhr frühs erstmal nicht die 6 Grad Außentemperatur erahnen und so entschloss ich mich kurzum nach altem Minimalistentum nur eine leichte Radweste einzupacken - anstatt vorerst eingeplanten Armlingen und Handschuhen. Die blieben zusammen mit dem Regenschirm also getrost im Auto liegen während wir mit dem Pendelbus raus zum Gelterswoog fuhren. Begrüßt wurden wir im Radgarten dann erstmal mit einem kleinen Ministurm und ordentlichem Regenerguss – zum Wachwerden sozusagen. Als es dann um 7:45 endlich ins Wasser ging waren viele erstmal froh sich bei den 17 Grad im See aufwärmen zu dürfen. Ich inklusive. Herrlich.

 

Und dann ging es los – Punkt acht wühlte sich die erste Startgruppe inklusive Profis durch den Gelterswoog. Eigentlich war ich, gerade was das Schwimmen anging, optimistisch, hatte sich mein durchschnittlicher wöchentlicher Trainingsumfang im Wasser von 13km auf regelmäßige 17km gesteigert. Leider machte mir dann meine linke Schulter und das im September operierte Schlüsselbein doch mehr zu schaffen als ich gedacht hätte. Scheinbar fehlt mir noch die Kraft, um gegen das Neopren zu arbeiten. Also eine neue kleine Baustelle die es zusammen mit dem Team bei Sportec und meiner Lieblingsphysiotherapeutin Vanessa Uloth zu bearbeiten gilt. Bis zur Challenge Roth im Juli haben wir das aber im Griff - da bin ich mir sicher.

 

Okay – also pitschepatsche nass ab aufs Rad bei inzwischen ca 8 Grad Außentemperatur und los ging es durch die Mittelgebirgslandschaft des Pfälzer Waldes – dem größten zusammenhängenden Waldgebiet Deutschlands. Die gefürchteten Anstiege wurden bald zu ersehnten Aufwärmphasen. Ich wünschte mir plötzlich, dass das Rennen nur noch bergauf ging und keinen Meter mehr bergab. Zehneklappern galore. Ich habe heute noch das Gefühl, mein Kiefer hätte eine post-race-Massage nötiger als die Beine. Das ist übrigens ein kleiner Vorteil, den die Kälte gehabt haben könnte – der Muskelkater in den Beinen hält sich angenehm in Grenzen. Schon bei der Hälfte der ersten Radrunde befand ich mich plötzlich ganz alleine auf weiter Flur. Der Wind kam von allen Seiten aber der Regen hatte gestoppt. Übersäht von irgenwelchen Pflanzenhülsen, die der Wind aus allen Ecken des Waldes auf die Strassen gefegt hatte, arbeitetet ich mich Welle für Welle über die eigentlich traumhaft schöne Radstrecke. Gegen Ende der ersten Runde fragte ich mich kurzzeitig ob das Rennen vielleicht abgeblasen wurde und ich die letzte war zu der die Nachricht noch nicht durchgedrungen war. Aber in Kaiserslautern wurde ich dann freundlich auf die zweite Rad-Runde gelenkt. Einem Punkt den der oder die Ein oder Andere zum Ausstieg aus dem Rennen wählten. Eigentlich dachte ich schon bei km 20 dass das nicht für 90km auszuhalten sei. Das schlimmste war das Zähneklappern. Wie bekommt man einen klappernden Kiefer und zitternden Oberkörper wieder unter Kontrolle? Ich überlegte also, was mir Mental Trainer Wolfgang Egger jetzt raten würde. Und so begann ich mir einzureden, dass meine Hände gaaaanz warm waren und versuchte mich nicht mehr gegen die Kälte zu wehren. Nach fünf Minuten hatte ich zumindest einen Anflug von Wärmegefühl in meinen Händen. Geil. Also weiter mit den Armen, dem Rücken, den Beinen...zum Glück hat so ein Körper einiges an Teilen die frieren können, denn das Warmsprechen hat mich so eine ganze Weile beschäftigt und als ich dann irgendwo beim kleinen Zeh angekommen war, waren die Hände ja schon wieder kalt. Prima Beschäftigungstherapie. Als es dann auf den letzten 20km noch mal so richtig fies zu schütten begann, war mir das ziemlich egal und mir war irgendwie...warm. Innerlich zumindest.

 

Der Wechsel in die Laufschuhe muss extrem lustig ausgesehen haben. Athleten die verzweifelt versuchten „ohne Hände“ ihre Helme zu öffnen und andere um Hilfe anflehten. Beim Socken anziehen mit gefühlstoten Fingern war ebenso jede Menge Talent gefragt. So verbrachte ich fast vier Minuten in einer Wechselzone duch die man in einer Minute hätte durchrauschen können. Dabei muss ich erwähnen dass meine herzallerliebste Mutter frühs um 7:00Uhr per Anhalter doch noch nach Kaiserslautern zurückgetrampt ist, Handschuhe und Armlinge aus dem Auto schnappte und mir diese per Pendelbus vor dem Start noch pünktlich zurück zum Gelterswoog brachte. Eine kleine Meisterleistung. Mit der Frage auf den Lippen ob das eigentlich mein erster Triathlon bei schlechtem Wetter sei ;-) Toller Muttertag.

 

Vielen Dank an Mama Kuch für die fabelhafte Unterstützung – ich war zig mal dankbar für diese zwei trockenen extra Kleidungsstücke. Auf den letzten 15 Rad-Kilometern hatte mich dann Isa Roth noch eingeholt und somit lag ich zum Laufstart auf Platz zwei.

 

Irgendwo vor km 5 lief ich mich dann aber wieder auf den ersten Platz und konnte diesen dann auch bis zum Ende hin halten. Mit einer Gesamtzeit von 4:48:40h war dies zwar weit enfernt von meiner schnellsten Zeit, aber immerhin mein erster Mitteldistanzsieg. Und im Ziel angekommen kam dann sogar noch für ein paar Minuten die Sonne raus.

 

FAZIT: „Du erreichst nur, was Du glaubst erreichen zu können. Unterschätze deshalb nie deine Möglichkeiten und Fähigkeiten“.

 

Danke lieber Wolfgang Egger, dass Du mich immer wieder daran erinnerst! :-)

 

Meinen Glückwunsch auch an zwei weitere TSG-Weinheim Starter: Jochen Uhrig, der sich auf dem Gesamt 5. Platz in 04:26:54h bei den Männern gekämpft und in seiner AK den zweiten Platz belegt hat sowie Uwe Leopold, der über die Olympischen Distanz startete und in seiner Altersklasse den 4. Platz in 02:28:02h belegte. Grandiose Leistung!!!

 

Eure Celia

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